Gottes Haus oder mein Haus

Quelle: Ich und mein Haus wollen dem Herrn dienen. Predigten von Dr. Alfred Bienengräber. o. Jahr.
Quelle: Ich und mein Haus wollen dem Herrn dienen. Predigten von Dr. Alfred Bienengräber. o. Jahr.

Mein Pool

mein Grundstück

mein Pferd

mein Haus

 

Wer heute im Jetzt links den Text liest,

könnte reflexartig den Kopf schütteln.

 

Ist das nicht völlig "neben der Mütze"?

 

 

Gern würde ich mal ansatzweise versuchen, den Text "auseinanderzunehmen":

Zeilen eins und zwei: "(...) in Demut willig (...)" heißt aus meiner Sicht nicht ohne Auseinandersetzung, jedoch mit dem Wunsch, sogar Willen, respektabel und würdig miteinander umzugehen. Schließt nicht Streit aus, doch meint Demut etwas, was wohl auch bedeutet, frei von Hochmut, Eitelkeiten und Neid ...

Oder zumindest, mir einzugestehen, dass ich mit diesen Untugenden nicht glücklich werden kann.

Und, ohne etwas nachzutragen. Mich selbst zurück nehmen können. Für mich und für andere Menschen.

In Liebe auszuhalten, etwas nicht zu haben, nicht zu bekommen, nicht zu besitzen. Ggf. auch selbst zu erkennen, dass dieses oder jenes für mich primär nicht die höchste Priorität hat und auch nicht haben muss.

 

Meint sicher einschließlich, kein Wiederholungstäter zu sein. 

Doch, nicht nur mit dem Begriff Demut ist es so eine "Sache" heutzutage. Gleichwohl meint "Liebe" heute eher Eros und Beischlaf. Sicher geschuldet den zahlreichen "Liebes"filmen und Büchern, Romanen, in denen Liebe meist "nur" durch intensive (intime) Berührungen wie beispielsweise Zungenküsse verdeutlicht wird.

 

In der Welt von Dr. Alfred Bienengräber scheint die Liebe jedoch mit dem Begriff Agape definiert zu werden.

 

Der Wunsch nach "freier Liebe" nimmt aktuell Gestalt an, wenn wir auf dem Marsch des Lebens Menschen begegnen, die dafür stehen, dass Schwangerschaftsabbrüche legitimisiert werden.

Und, wenn Menschen, deren sexuelle Orientierung derzeit homosexuell ausgerichtet ist, ihre gemeinsame Orientierung in Kirchen segnen lassen (möchten).

WICHTIG:

jeder katholische Pfarrer darf durch Gott und seine Lehre legitimisiert jeden einzelnen Menschen segnen!

Ob Gott jedoch Geld, bestimmte eigene aktuelle Vorlieben und ähnliches in persona segnen würde, ich weiß es nicht. Ich denke, ich muss das auch nicht wissen. 

Dafür gibt es spezielle Berufsgruppen, die hier ihr Wissen einbringen.

Was ich gern tue, ist in der Bibel zu lesen, was Jesus tat. Wie er bestimmte Dinge regelte.

 

Was Herr Dr. Bienengräber in meiner Hermeneutik anspricht, wenn er "(...) in Liebe frei (...)" schreibt, führt mich gedanklich eher in die Richtung persönlicher Ressourcen, denen wir frei nachgehen dürfen sollen und wollen. Wobei ich hierin die wahre Schwierigkeit sehe, aus meiner Sicht heraus finden Menschen im Lebenslauf häufiger nicht, was sie wahrhaft um- und begeisternd antreibt. Vielmehr geraten sie in Rollen, deren Ursachen vielfältig sein können. Und in welchen sie selbst nicht glücklich sein und werden können. Sie streben etwas an, was weder ihrer Identität noch ihrer Entwicklung folgt. Nur etwas, was sie für einen (selbst konstruierten) Status tun, den ihnen andere Menschen verleihen sollen.

 

Wenn ich das, was ich tun möchte, gefunden habe, genau dieses frei tun darf, bin ich auf dem Wege zum Haus Gottes. In meinem Glauben ist es Gott, der uns Talente gab und mit Gnade verziert in die Wiege legt. Und so verstehe ich Dr. Bienengräber, wenn er von "in Liebe frei" schreibt. Freiheit meint, dass mir in meiner Kindheit kompetente (liebevolle) Menschen die Gelegenheit geben, das, was ich bereits als Kind liebe, gern tue, zu "lassen", nicht wegzunehmen, zu unterdrücken oder mit Worten abzuwerten. Sondern richtungsweisend zum Guten hin zu erkennen und zu fördern. Kompetenz meint hier, das wir nicht abwerten, was das (gesunde)  Interesse unserer Kinder weckt. Nur, weil wir denken, damit lässt sich nun wirklich kein Profit machen.

"Das Leben ist kein Ponyhof". Wie oft hörte ich diesen Spruch, oder ist es gar eine Floskel? Und ein Ponyhof muss nicht "nur" ein Ponyhof sein. Und was genau soll mir dieser Spruch sagen, ich weiß es nicht. Und ehrlich: ich weiß wirklich nicht, was ein Ponyhof ist oder sein soll.

Egal, wie wir es nennen, es wird das sein, was wir daraus machen!

 

Gott legt uns Werte und Tugenden in Herz und Sinn, die im Lebenslauf in unterschiedliche Richtungen geprägt werden können. Die Zeilen drei und vier reproduzieren aus meiner Sicht bereits ein Resultat aus der Erkenntnis der (bildungsaffinen) Neigungen unserer Kinder.

 

Bei den Zeilen fünf bis acht gegenwärtig klug zu interpretieren, ist herausfordernd. Heute warnen auf den Bahnhöfen von Großstädten Durchsagen davor, bettelnden Menschen Geld zu geben, da sie in organisierten Vereinen gemeinschaftlich interagieren. Arme, Kranke und Notleidende sind nicht das, was sie vorgeben zu sein.

 

Schwierig, in einer Welt, in der Menschen in Rollen schlüpfen, deren Identität sie nicht füllen, Gutes zu tun?

Gott gab uns als seine Gotteskinder die freie Entscheidung, die wir jeden Tag in jeder Minute, Sekunde? treffen dürfen. Unsere persönlichen Entscheidungen zeigen unsere momentane Haltung, in Gedanken, Worten und Werken. Wie ich denke, zeigt sich in meiner Art zu sprechen, verbal in der Wortwahl, paraverbal im Stimmklang, in meiner Mimik, Gestik, Haltung nonverbal. Wort in Schrift zeigt ebenso meines Geistes Kind.

Benutze ich Zynismus, Sarkasmus und Ironie oder ist es Humor, um zu überleben?

 

In einer Welt, in der oft Statusglaube, Hierarchiesucht, Machtgier und Willkür Armut, Streit, Krankheit, Depression, Hunger, Durst, Not, Verwüstung, Krieg und Unheil reproduzieren?

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Kommentare: 2
  • #1

    Willi (Dienstag, 03 Oktober 2023 12:27)

    Passt,
    gerade hatte ich wieder einer Person auf dem Bahnhof zwei Euro gegeben.
    Als ich auf dem Bahnsteig auf den Zug wartete, hörte ich eine Durchsage, die aufforderte, Bettelnden kein Geld zu geben, da es sich um organisierte Banden handelt.

    Ich überlegte, wie sah denn die Person aus, der ich Geld gegeben hatte. Und, was, wenn nun auch Personen betteln würden, die wirklich Not leiden?

    Woran erkenne ich, ob es gerade Jesus ist, der an meine Tür klopft oder jemand, der vorgibt, Not zu leiden, arm, krank zu sein ?

    Was oder wer ist echt oder falsch?
    Wie erkenne ich Jesus?

  • #2

    Jim (Dienstag, 03 Oktober 2023 12:47)

    Neulich war ich auf einem Event, ich habe mir einen Spruch von dort gemerkt,
    er mag wortwörtlich abweichen, ging in etwa so:

    "Kohle aus der Mine. Kohle aus der Bank. Kohle ohne Liebe - macht uns alle krank."